5
Apr
2010

Augsburger Märkte am Osterwochenende

Ein Glück, dass schlechtes Wetter ist, sonst hätten wir über Ostern nicht gewusst, wohin. In Augsburg gibt es zurzeit eine Menge Veranstaltungen, insbesondere Märkte – der "Plärrer", die größte Kirmes in Schwaben, ist gestern eröffnet worden, ebenso läuft für zwei Wochen die "Frühjahrs-Dult", ein interessanter Markt für Haushaltswaren, Kleidung und einheimische Spezialitäten, und es gibt diverse Flohmärkte. Wir hatten zunächst überlegt, irgendwohin ins Grüne zu fahren, aber da meine Nichte Martina aus Bochum kommen wollte, haben wir einen Nachmittag bei meinem Bruder bei Bier und Oldie-Musik verbracht, um auf sie zu warten. Sie kam allerdings nicht, sondern hatte sich mit ihrem "Navi" irgendwo verfranst, wo das Wetter besser war. Na, da konnten wir wenigstens in Ruhe über die Verwandtschaft herziehen.
Vormittags hatten wir uns den Flohmarkt beim Plärrer angesehen; Analyn war zum ersten Mal auf einem Flohmarkt in Deutschland. Auf diesem Markt waren überwiegend Russen, Türken und Rumänen, das Angebot ging über Technik, Werkzeuge und Bekleidung bis hin zu Obst und Gemüse. Wir packten uns die Tasche mit billigem Obst voll, aßen an einem Stand eine Portion in Öl triefendes Cevapcici und sparten uns das Kochen daheim. Sonntag früh dann ein anderer Flohmarkt, an der "Metro", aber da es regnete, war nicht viel los. Wir waren auf der Suche nach einer Tischdecke. Vielleicht ist es heute Nachmittag trocken, dann schauen wir uns auf der Dult danach um. Für Analyn sind diese Märkte ein Erlebnis, und man müsste viel mehr Bargeld in den Taschen haben, um alles zu genießen... Es reisen über Ostern jedenfalls trotz des schlechten Wetters eine Menge Touristen in Augsburg an.

27
Mrz
2010

neuer Blog

Achtung: Meine Buchempfehlungen sind künftig gesondert unter http://buecherdidi.twoday.net zu lesen

22
Mrz
2010

Lektüre

Dass ich in meinem "Reiseblog" auch über Bücher schreibe, macht seinen Sinn – immerhin sind Bücher Reisen im Kopf. Ich lese zudem viel unterwegs, im Bus, in der Straßenbahn, in der Eisenbahn – insofern sind meine Bücher oft mit Reisen verbunden. In letzter Zeit haben mich zwei Unterhaltungsromane gefesselt, "Das Jesus-Video" von Andreas Eschbach (das man sich antiquarisch im Internet besorgen kann oder vielleicht sogar noch im Handel findet, obwohl es im Jahr 1998 und als Taschenbuch im Jahr 2000 erschien) und "Das Kind" von Sebastian Fitzek, beides sehr spannend geschriebene Romane.
Andreas Eschbach kommt von der Science Fiction her, das Thema des Buches sind Zeitreise und paradoxe Konsequenzen daraus, alles verpackt in eine habgierige oder wissenschaftlich verbrämte Jagd nach etwas, was die ganze Welt verändern könnte. Man stelle sich vor, Jesus wäre tatsächlich gefilmt worden. Was würde ein Medienzar oder ein Archäologe damit anfangen, und was würde die Kirche wohl damit machen. Eines sei verraten – die Kirche kommt nicht gut dabei weg. Die Archäologie übrigens auch nicht – sehr schön wird herausgearbeitet, dass oft andere Interessen als die bloße Forschung hinter einer Ausgrabung stecken. Das Buch hat aber mehr zu bieten als nur diese Geschichte und diese Aspekte – es zeigt eine Weltläufigkeit, die einfach zu einem echten Roman dieses Umfangs (650 Seiten) gehört. Die Schilderung der Videotechnik und des "Neuestem vom Neusten" mag manch Einem veraltet vorkommen, zeigt aber nur, wie schnell die Entwicklung aus diesem Gebiet voranschreitet. Eschbach hat jedenfalls bestens recherchiert. Von der Art und Weise, wie der Autor Spannung aufbaut und über diesen riesigen Umfang auch aufrecht erhält, kann ich mir noch eine Scheibe abschneiden. (Verlag Bastei Lübbe, ISBN 3-404-14294-2)
Ebenfalls sehr spannend ist "Das Kind" von Sebastian Fitzek (Knaur, 978-3-426-63793-7), ein Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte, obwohl ein Teil der Geschichte ein bisschen weit hergeholt scheint (diese Schilderung einer Organisation von Kinderschändern ist mehr als mafiös und geheimbündlerisch zusammen), aber die Story und der Aufbau der Handlung macht das wett. Ein echter Psychothriller. Es geht um einen schwer kranken Jungen, der nach einer "Rückführungstherapie" Erinnerungen an ein früheres Leben hat, in dem er ein Mörder gewesen zu sein glaubt. Das Schöne an diesem Buch ist für mich, dass ich die ganze Zeit eine esoterische Lösung befürchtet habe, und zum Glück kam dann doch eine logische Erklärung. Prima gemacht. Manche Nebenpersonen könnten etwas farbiger sein, aber für dieses kleine Manko entschädigt die spannende Handlung, die so manche überraschende Wende bringt. Ich habe das Buch an drei Tagen gelesen, weil ich es einfach nicht beiseite legen konnte. Ich werde diesen Autor im Auge behalten.

20
Mrz
2010

SOLOTHURN und das Kabinett für sentimentale Trivialliteratur

Drei Tage Reise liegen hinter uns – ein Kurzurlaub, der mir nachträglich vorkommt wie eine ganze Woche und auch so erholsam war. Und schön!
Ich war zu einer Veranstaltung ins "Kabinett für sentimentale Trivialliteratur" nach Solothurn eingeladen – eine Gelegenheit, diese Schweizer Stadt zu besuchen und mit Analyn ein paar schöne Erlebnisse zu haben.
Die hatten wir! Geplant war, über Kempten, Immenstadt und Lindau zu fahren, damit Analyn einmal die Berge im Winter und dann den Bodensee in voller Länge sieht, aber der Allgäu-Zug hatte einen Kupplungsschaden, und nachdem eine Stunde lang herumprobiert worden war, wurden die Fahrgäste auf den Zug nach Bad Wörishofen verwiesen, der gnädig zwei Minuten wartete. Wir entschieden uns, stattdessen über Ulm zu fahren – die Strecke quer durch den flachen Teil es Allgäus nach Friedrichshafen, und dann den unteren Bodensee entlang über Singen, Schaffhausen und am Hochrhein entlang nach Basel. Von dort gibt es eine gut funktionierende (weil schweizerische) S-Bahn nach Basel. Die Züge in Bayern sind zwar modern, aber funktionieren nicht, in Baden-Württemberg funktionieren sie, sind aber heruntergekommen: durchgesessene Sitze, lautes Dieselgetöse, beschädigte und verschlossene Toiletten usw. Es ist, als käme man plötzlich in die DDR – das Erlebnis hatte ich bei früheren Gelegenheiten schon. Wir stiegen in Basel SBB um und hatten dort Zeit – Analyn hatte bisher noch nie einen so riesigen Bahnhof gesehen und war entsprechend beeindruckt. Schade, dass wir kaum Geld in der Tasche hatten, es gab so Vieles in den Geschäften, das uns verlockt hätte.
In Lörrach haben wir bei einer alten Freundin übernachtet. Sie ist rapide gealtert, nachdem ihre Tochter sich mit ihr überworfen hat. Es ist schlimm, mit anzusehen, wie sich jemand, der aktiv im Leben stand und so vielen Menschen geholfen hat, nun rapide aus dem Leben zurückzieht. Sie isst und trinkt kaum, fühlt sich deshalb dauernd müde und elend, es ist ein schleichender Selbstmord, schon seit vier, fünf Jahren, aber jetzt habe ich das Gefühl, dass sie wirklich nicht mehr lange leben wird. Sie ist keiner Hilfe, keinem Argument mehr zugänglich.
Am Morgen fuhren wir früh mit der S-Bahn nach Basel, dann über Olten nach Solothurn. Von der Landschaft haben wir nicht viel zu sehen bekommen, denn es ging meist durch Tunnel oder zwischen Lärmschutzwänden hindurch. Wenn wir mal Aussicht aus dem Zugfenster hatten, ging es meist auf Industrieanlagen hinaus.
In Solothurn wurden wir von Herrn Zipperlen empfangen, einem freundlichen Pensionär, der uns erst durchs "Kabinett" und dann durch die Stadt führte. Das "Kabinett", vollständig "Kabinett für sentimentale Trivialliteratur", ist ein kleines, aber hervorragend ausgestattetes Museum, das auf Privatinitiative gegründet und wohl weltweit einzigartig ist. Auf mehreren Etagen eines kleinen, uralten und aufwändig restaurierten Bürgerhauses an einem zentral gelegenen Platz (Klosterplatz 7) in der Ortsmitte, kaum zehn Minuten vom Bahnhof. Es gibt hier eine umfangreiche Sammlung früher Unterhaltungsliteratur, in der nicht nur die "Gartenlaube" und zahlreiche ähnliche Zeitschriften, sondern auch Rosegger, Gerstäcker, Eugenie Marlitt und andere vertreten sind. Prachtvolle Bände, sehr gepflegte Erstausgaben – man könnte stundenlang diese Sammlung bewundern und so manche vergessene Autorin und manchen vergessenen Autor hier wiederentdecken (so wie ich mich plötzlich an die Romane von Jakob Christoph Heer erinnerte, die ich gern und mit viel Herzblut gelesen habe, besonders "Wetterwart" und "An heiligen Wassern"). Zum Teil empfinden wir diese Literatur heute lediglich als trivial, da uns der damalige Zeitgeist nicht mehr nahe ist – zum Teil hat diese Literatur zu ihrer Zeit viel für die allgemeine Volksbildung getan und vor allem zur Emanzipation der Fraubeigetragen, und so ist es nicht verwunderlich, dass auch Bertha von Suttner (aus deren Werk "Die Waffen nieder!" ich am 12. Mai in Augsburg lese) hier vertreten ist, sogar mit einem Originalbrief.
In Erinnerung ist mir auch ein prächtiger Bildband mit Kostümen aus verschiedenen Epochen – wer sich als Autor mit historischen Romanen befasst, hat hier eine wahre Fundgrube für die Recherche.
Ich ließ meine Tasche im "Kabinett" (in der obersten Etage ist ein gemütlicher Raum für Veranstaltungen), und wir folgten Herrn Zipperlen zum Stadtrundgang – zuerst zur klassizistischen Sankt-Ursen-Kathedrale (genauer: "St. Urs und Viktor"), einem prächtigen Bau, der das Wahrzeichen der Stadt ist. Elf Glocken, elf Altäre, elf Ausgänge, dreimal elf Stufen – die Zahl elf spielt in Solothurn eine große Rolle, da die Stadt und das dazugehörige Land im 15. Jahrhundert als elfter Kanton der Schweiz beitrat. So gibt es auch elf Brunnen in der Altstadt, meist schöne alte Renaissancebrunnen. Wenn man um die Kathedrale herumgeht, sieht man nicht nur eines der schönen alten Stadttore, sondern hat auch einen romantischen Blick über die Dächer und hinunter zur Aare. Von den Stufen vor dem Haupteingang sieht man zur barocken Jesuitenkirche und zum Zeitglocken-Turm, dem ältesten Gebäude der Stadt. An dessen Uhr entdeckt man eine Figurengruppe, Ritter und Tod, und die Stadtheiligen Urs und Viktor. Da mein wichtigstes Pseudonym "Viktor Glass" ist, habe ich von jetzt an eine besondere Beziehung zu dieser Stadt. Der ganze Rundgang war beeindruckend – alte Barockbauten, enge Gassen, viele kleine Geschäfte – eine lebendige Stadt. Untermalt wurde unser Weg übrigens von einer Blaskapelle aus Basel, die mit Trommeln und Trompeten durch die Stadt zog und uns immer wieder begegnete.
Herr Zipperlen lud uns zum Essen in einem kleinen, gemütlichen Lokal ein, zugleich Speisegaststätte und "Beiz", mit einer verglasten Trennwand in der Mitte, so dass man zum "Raucherabteil" hinüber schauen konnte. Bei einem guten Risotto und einem Glas Most ließen wir die Eindrücke einsinken.
Die anschließende Lesung fand in sehr angenehmer Atmosphäre statt. Der kleine Raum war gemütlich hergerichtet, es hatten etwa zwanzig Leute gut Platz, und es war eine besondere Ehre für mich, dass die Stifterin des Museums, Frau Lotte Ravicini-Tschumi, persönlich anwesend war, mit Gemahl und Tochter. Nach einleitenden Worten von Herrn Zipperlen fand ich aufmerksame Zuhörer für meinen kleinen Vortrag über heutige Trivialliteratur, und anschließend eine Reihe interessierter Fragen, die sich später beim "Apero", bei Wein oder Orangensaft und hausgemachtem Gebäck, noch fortsetzten. Reich beschenkt mit Wein, Blumen, Kuchen und einem "Türschild" aus Marzipan zogen wir abends wieder Richtung Lörrach los, mit dem angenehmen Gefühl, willkommene Gäste gewesen zu sein bei Menschen, die in guter Erinnerung bleiben. Gewiss sind wir nicht das letzte Mal in Solothurn gewesen.

6
Mrz
2010

Reiselust, Bücherfrust

Der Frühling zeigt sich mit Sonnenschein und ersten winzigen Blüten direkt am Boden. Es ist zwar noch kalt, aber morgens zwitschern schon die Vögel fröhlich in den Tag. Mich packt die Reiselust.
In diesem Jahr steht Einiges an: Zunächst werde ich übernächstes Wochenende in Solothurn lesen, ich fahre mit Analyn hin. Sie wird sich einen Tag schulfrei dafür nehmen. Wir werden über Ulm, Friedrichshafen, Schaffhausen und Basel nach Lörrach fahren, dort bei einer alten Freundin übernachten, am nächsten Tag nach Solothurn fahren, einen Stadtrundgang machen, nachmittags ist dann die Lesung, abends kehren wir nach Lörrach zurück. Am Montag fahren wir dann gegen Mittag Richtung Augsburg zurück. Eine kleine Reise zum Frühjahrsbeginn.
Zwei weitere Reisen gibt’s im Herbst – über den Schriftstellerverband fliege ich in Bayerns Partnerprovinz Shandong und werde an der Universität Jinan aus meinem Roman "Diesel" oder aus "Goethes Hinrichtung" lesen, vermutlich Diesel, weil der Name in China bekannter ist und sich außerdem ein großes Motorenwerk in der Stadt befindet. Die andere Herbstreise geht in die Türkei, acht Tage nach Antalya und Kuşadası, eine Busfahrt, die ich gewonnen habe und die in keinem Zusammenhang mit der Übersetzung von "Goethes Hinrichtung" ins Türkische steht. Nach China fahre ich allein, da die Einladung nicht für zwei besteht, in die Türkei natürlich mit Analyn. Ich freu mich drauf.
Das wird ein reiselustiges Jahr. Gestern waren wir auf einem Kurztrip nach München – es war bitter kalt, so dass wir uns auf ein spätes, teures Mittagessen im Donisl und eine kleine Stadtrundfahrt mit der Straßenbahn beschränken mussten. Analyn friert leicht, denn sie ist dieses Klima ja nicht gewöhnt. Aber Kurzreisen werden wir das ganze Jahr immer wieder mal machen, vor allem durch Deutschland (und möglichst zu Lesungen, damit ich es bezahlt bekomme) und Analyn einen Eindruck von ihrer neuen Heimat hat.
Hin und wieder werde ich hier auch über meine Lektüre berichten, vor allem, wenn mir etwas besonders gefallen hat oder wenn mich etwas ärgert. Das war zum Beispiel in diesen Tagen der Fall:
Ich habe ein Büchlein mit dem Titel "Vom Schreiben leben: Schriftsteller" von Manfred Plinke gelesen (Autorenhaus Verlag, 2002). Im Untertitel: "Beruf Chancen Honorare Erfolgreiches Veröffentlichungen". Diese Aufzählung erweckt so manche Erwartungen, die dann nicht erfüllt werden. Wir haben hier 128 Seiten, davon geht der übliche Vorspann ab, Inhaltsverzeichnis, Vorwort usw., der Text beginnt auf Seite 11. Dann haben wir 4 Kapitel-Anfänge mit jeweils einem Zitat, das auf gesonderter Seite steht, mit leerer Seite davor und danach. Unterkapitel beginnen oft auf einer neuen Seite, der Rest der Seite davor ist zur Hälfte frei. Dann gehen 8 Seiten mit ganzseitigen überflüssigen Karikaturen ab. Ebenso überflüssig ist ein 20seitiges Lexikon, in dem wir z.B. als gesondertes Stichwort "Lexikon". Nachschlagewerk. Siehe dort. Viel Neues erfahren wir hier nicht. Am Ende: Quellenhinweise, ein Verzeichnis der Bücher aus dem Autorenhaus-Verlag, ein nichts sagendes Nachwort und noch einmal eine Verlagsreklame, zusammen dann noch mal 6 Seiten, so dass zusammengerechnet sage und schreibe 62 Seiten vom Haupttext abgehen. Dass dieser hin und wieder Tabellen enthält, ist okay. Ein großer Prozentsatz besteht dazu aus Zitaten, z.B. wird berichtet, wie andere Autoren mit dem Schreiben angefangen haben (Stars wie Stuckrad-Barre). Von dem, was im Titel und Untertitel versprochen wird, erfahren wir nichts. Das Einzige, was man aus diesem Buch lernt, ist, dass man sich das Geld dafür sparen sollte. Wer Schriftsteller werden möchte, kann sich anderswo besser informieren. Dieses Ding isteinfach nur ärgerlich.

9
Nov
2009

Sie kommt, sie kommt!

Habe sie gerade auf dem Handy angerufen - sie ist bereits von Pagudpud nach Manila gefahren und kauft morgen das Ticket. Voraussichtlich ist sie am 30. 11. dann schon hier. Jetzt rennt die Zeit, und das ist gut so. Wir können die Tage zählen. Ich werde sie am Flughafen in München abholen. Endlich werden wir wieder zusammen sein! Das halbe Jahr der Trennung war kaum auszuhalten.
Heute ging mir die Arbeit sehr rasch von der Hand. Klar.
S_IMGP2006

8
Nov
2009

Sie kommt! Tschüs Ebay!

Analyn hat ihr Visum zugesagt bekommen! Jetzt muss sie das Ticket kaufen (Geld dafür habe ich ihr geschickt), damit zur deutschen Botschaft gehen - und in zwei oder drei Wochen wird sie hier sein. Ich muss schleunigst meine Wohnung aufräumen! Ich freue mich, dass ich meine Liebste nun bald wieder in die Arme nehmen kann.
Abends wollte ich Bücher bei Ebay einstellen, um ein wenig Platz zu schaffen - ging nicht, weil ich Porto berechnen wollte. Bücher müssen jetzt versandkostenfrei verschickt werden. Bin ich denn blöd? Ich biete immer zum startpreis von 1 Euro an - wenn ich dafür kein höheres Gebot bekomme, verschicke ich es - Porto kostet 85 Cent, der Umschlag 25 - da mache ich ja Verlust. Ab sofort nur noch bei booklooker - als Anbieter "Buecherdidi".

3
Nov
2009

Toller Regentag

Zuerst sah es nicht gut aus: Geregnet hat es den ganzen Tag. Der Boden war mit gelben und braunen Blättern bedeckt, nass und rutschig. Ich war bei der Post und habe Mahnungen aus meinem Fach geholt, dazu die Reklame eines russischen Supermarkts – fettes Fleisch und fetter Fisch: besonders billig. Weißkraut für 29 Cent das Kilo. Ich überlege, ob ich nicht lerne, einzukochen oder Sauerkraut zu machen. Fisch esse ich sowieso gleich schwarmweise. Ein Kistchen goldener Sprotten, kalt geräuchert, macht mich viel glücklicher als eine dicke Tafel weißer Luftschokolade.
Bei Jokers wollte ich mir einen Krimi kaufen, um ihn auf langen Bus- und Straßenbahnfahrten zu lesen, fand auch einen, und dann entdeckte ich im englischen Regal eine Buch-Kassette mit vier Oktavbänden Lyrik: Elizabeth B. Browning, Henry W. Longfellow, Emily Dickinson, Walt Whitman. Jeweils Hardcover mit Schutzumschlag, Lesebändchen und über 220 Seiten "Selected Poems". Restauflage, unbeschädigt, ohne Remittendenstrich. Von Gramercy Books, Random House, New York. Oben auf dem Schuber eine leichte Eindellung von weniger als einem halben Zentimeter Durchmesser, aber die gesamte Kassette dafür herabgesetzt auf 4,99 Euro. Ich konnte die kleine Sammlung für diesen Preis nicht einem wildfremden Schicksal überlassen und habe sie deshalb adoptiert. Nun sitze ich hier zwischen "I hear America Singing" (Whitman), "To make a prairie it takes a clover and one bee" (Dickinson), "The Song of Hiawatha" (Longfellow) und "Life: Each creature holds an insular place in space…" (Browning). Eine unglaubliche Sammlung. Es gibt noch eine zweit Kassette mit Frost, Poe, Sandburg und Yeats, aber die ist natürlich komplett vergriffen. Schade. Wenn wenigstens noch ein Exemplar da gewesen wäre, hätte ich freiwillig eine Delle in den Schuber gemacht und das Ganze dann herabsetzen lassen. Vier neunundneunzig, alles zusammen? Beide Kassetten? Danke, gern! Ich empfehle Sie weiter! Bis morgen!
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