25
Mai
2010

schönes Alpenvorland - Oberbayern

Wir wollten eigentlich nur einen kleinen Ausflug machen – Analyn schlug den Kuhsee vor, aber dort wäre es bei diesem herrlichen Pfingstwetter zu voll gewesen, und ich hasse es, wenn Radfahrer von vorn und hinten kommen und uns ständig von einer Seite des Gehwegs auf die andere scheuchen und wir dann auch noch aufpassen müssen, nicht über Teleskop-Hundeleinen zu stolpern. Abgesehen davon hätten wir keinen Platz auf einer Liegewiese mehr gefunden. Mein Vorschlag: Ammersee. Dort ist es zwar auch voll, aber es "verläuft sich". Mein Bruder Harald bekam die Diskussion mit, "Ammersee" ist für ihn ein Reizwort, und er schlug vor, uns gegen Beteiligung an den Benzinkosten zu fahren.
Gesagt getan – um halb elf ging's los, die alte B17 entlang, über die Dörfer. Das Grünen und Blühen überall zu sehen ist schon ein Teil der Erholung. Pause in Schwabmünchen, wo ich Analyn mein altes Domizil zeigen konnte – es steht zur Zeit völlig leer, die Vermieterin, Frau Geiger, ist gestorben, wie wir von den früheren Nachbarn erfuhren, und die Wohnung schimmelt vor sich hin. Für mich war's die Erinnerung an eine schlimme Zeit: Der Prozess mit Gossner und die Rechtsanwältin, die mich mit einem falschen Rat in die Scheiße geritten hat, aus der mich ein anderer Anwalt erst nach langer Zeit wieder rausholen konnte... Schwabmünchen hat sich kaum verändert, außer dass die Metzgerei Geldhauser abgerissen ist. Ich hab mich immer vor den riesigen, mit rohem Fleisch gefütterten Bernhardinern gefürchtet, und vor dem Schweineschlachten auf dem Hof, nur wenige Meter von meinem Fenster, die angst- und Todesschreie der gepeinigten Tiere, dem Blutgeruch, der bis in meine Wohnung drang... aus "Smü" sind wir dann schnell wieder weg – unsere nächste Station war Landsberg am Lech, ein gepflegtes mittelalterliches Städtchen mit viel Grün am Ufer des Flusses, einem imposanten Wehr und einer malerischen Altstadt. Das Freibad in der Stadtmitte und die gemütlichen Cafés laden zum Wiederkommen ein.
_Landsberg
InLandsberg am Lech
Ein Stück noch die B 17 entlang, dann bei Mundraching über den Lech, durch Thaining nach Dießen am Ammersee. Herrliche Voralpenlandschaft, wellig und grün, mit blühenden Wiesen und ersten Ausblicken auf die Berge. Es duftete nach frisch gemähtem Gras.
In Dießen sahen wir uns zuerst die Stiftskirche an, ei monumentaler barocker Prachtbau, dann die Unterstadt mit den vielen Restaurants und Fischverkaufsstellen – ich zeigte Harald und Analyn die Fischtanks hinter den Häusern, die von einem schnell fließenden Bach mit kühlem, frischem Wasser versorgt werden. Am Seeufer war es dann voll, die Leute mussten nach diesem langen Winter einfach die Sonne genießen.
_KinderInDiessen1
Kinder in Diessen
Einige Besucher(innen) führten Zwangshandlungen durch (das Füttern von Enten trotz der vielen Hinweise und Verbotsschilder ist beileibe kein reiner Rentnerreflex), andere warteten auf das Boot nach Herrsching, das schon drüben in der Sonne funkelte und uns lockte... Eine halbe Stunde später waren wir da.
In Herrsching war nur mit Mühe ein Parkplatz zu finden, aber immerhin hatten wir dann einen in Ufernähe. Wir spazierten in einer großen Menschenmenge zum Kurpark, vorbei am Schlösschen, das Analyn begeisterte, und dann zum Biergarten beim Seehof am Dampfersteg. Es war sehr voll, und doch fanden wir einen freien Tisch unter schattigen Kastanien, mit Blick auf den See, mit dem Hohen Peißenberg und der Zugspitze in der Ferne. An diesem Platz habe ich mich damals entschieden, aus dem Ruhrgebiet nach Bayern zu ziehen.
_Seehof
Das haben wir sie nicht allein trinken lassen - Mann ist ja hilfsbereit...
Nach mitgebrachtem Nudel- und Kartoffelsalat und einer Maß köstlichem Münchner Hofbräu ging's weiter nach Weilheim, meinem ersten Domizil in Bayern, vorbei an meiner Wohnung am Hochufer, und dann durch Peißenberg auf den Hohen Peißenberg. Das gute Wetter bescherte uns unglaubliche Fernsicht auf die ganze Alpenkette vom Chiemgau bis zu den Allgäuer Alpen, mit gutem Blick auf die in der Sonne gleißende Zugspitze und das waldreiche Alpenvorland. Welch ein Eindruck – besonders für Analyn, die die schneebedeckten Berge zum ersten Mal so aus der Nähe sah.
Zurück dann durch Peiting und Schongau und schließlich auf der neuen B 17 in erstaunlich kurzer Zeit zurück nach Augsburg. Ein herrlicher Pfingstausflug, den wir so schnell nicht vergessen!
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